Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Sache mit dem Hotel

Goodbye Chelsea Hotel




Es gibt sicher viele Gründe warum ich noch nicht in New York war. Zum einen bin ich eine zweifache Mutter die noch Verpflichtungen hat, zum anderen bin ich das Gegenteil von sparsam. Ich habe selten zwei – dreitausend € gespart, die so eine Reise wohl kosten würde. Im letzten oder Ende des vorletzten Jahres wollte ich endlich Ernst damit machen und habe mich auf der Seite des Chelsea Hotels herum getrieben.

Wenn man den Puls einer Stadt fühlen will, muss man dort sein wo Kunst und Kultur zuhause sind und natürlich dort wo New Yorker sind. Nicht in irgend einer X-beliebigen Touristenabsteige mit Frühstücksbuffet. Im Chelsea hätte ich ein kleines Apartment für 1000 -1300 € die Woche buchen können.

Während ich mit meinen Kindern noch über diese Form der Geldverschwendung diskutiert habe und das Chelsea auf der Webseite plötzlich für dieses Jahr ausgebucht war, flatterte mir eine Reportage über die Zerstörung dieses Kulthotels ins Haus . „ Goodbye Chelsea“

Dies schrieb ich dazu bei Stadtmenschen:

„ich weiß, ihr könntet allmählich denken, warum ist sie denn noch nicht ...Meeeensch.......ich war noch niemals in New York und auch wenn es mich gerade mehr noch Australien zieht.
(aber das hat andere Gründe)

New York war für mich immer verknüpft, mit einem Besuch im Chelsea Hotel. Ich war im Februar noch auf der Seite um mal zu gucken was die Zimmer kosten...auch wenn Panetoni es für schlichtweg bekloppt hält, soviel Geld für eine Bleibe auszugeben, weil das auch viel günstiger geht, ich wollte wenigsten zwei, drei Nächte (am liebsten eine ganze Woche) dort wohnen.

Auch habe ich mit zwei Freundinnen geplant dort hin zu fliegen..“...dann gehen wir ins Chelsea Hotel...“krähte“ ich fröhlich und spätesten sei unserer gemeinsamen Arte Preview „ Hotel Haiti“, hatten sie eine Vorstellung davon was sie für ein Hotel erwartet.
Arte

Im Sommer habe ich es dann noch mal versucht dort ein Zimmer zu buchen.....es hieß immer es sei dort nichts mehr frei .

Heute morgen dann der Schock, das Chelsea Hotel, Zuflucht für Künstler und Gestrandete wurde verkauft und soll in teure Luxusapartments umgewandelt werden.

Wer keine Printausgabe hat der sollte sich schnellstens eine besorgen, dort gibt es im Magazin einen fünfseitigen Bericht über das Hotel und über seine illustren Gäste.

„Hier war immer Platz . Für die Träumer.Für die Außenseiter. Für die Poesie. Für den Rock´n`Roll.
Jetzt wurde das Chelsea Hotel in New York verkauft.Letzte Sätze über einen legendären Ort von Sebastian Moll im Magazin im Kölner Stadt Anzeiger. 20/21. 08

Der Poet Dylan Thomas:
hat dort gewohnt und letztes Jahr noch Joseph O`Neal, der wie ich finde das Hotel verraten hat. „Dies sei der Lauf der Dinge!“ sagte er in einem Interview, dabei hat er doch auch mit seinem Roman „Niederland“ mein Interesse für dieses Hotel geweckt.

Für ihn ist das Kapitel abgeschlossen, wo war Michael Rubens Bloomberg, als dieser Crétin Josef Chetrit das Haus entehrt hat, und sämtlich Kunstwerke entfernt lies, die ein Teil dieses Denkmals sind und Zeugnis über die Künstler abgelegt hat, die hier gegen Kunst als Zahlungsmittel gewohnt haben.

Nichts läuft solange man es laufen lässt!!!
Wo sind die Reichen New Yorks, die Mäzene , warum lässt New York es zu, ein solches Denkmal zu verraten und zu verkaufen.

Wo bleibt der Kunstverstand, wo die Menschlichkeit ich bin entsetzt.“


Ich hätte so gerne mit den Bewohnern in der Lobby gesessen und New York inhaliert, vielleicht wäre mir auch ein Engel begegnet (Niederland). Ich hätte dieses Hotel so gerne gesehen.

So ist das also, wenn man zu lange plant, dann kann sich die Welt ändern.

Jetzt muss ich erst mal wieder neu darüber nachdenken, wo ich wohnen werde in New York, ob ich wirklich noch Manhattan will oder nicht vielleicht wie Trude und Hannes in New Jersey, wegen der Möglichkeit schöne Fotos von der Skyline zu machen oder sollte ich mir eine „Ferienwohnung nehmen“ ? Aber unter uns in manchen Gebäuden soll es Kakerlaken geben und für diese Erfahrung, wäre mir das Geld zu schade.

Im Juni werde ich nicht nach New York, sondern nach London fliegen, aber das hat andere Gründe.

Last Exit Brooklyn

Hygieneskandal in New York

Freitag, 13. Januar 2012

Das Gesundheitswesen in Köln und New York (USA)


( Das Us-amerikanische Gesundheitswesen-Statistik-Wikipedia)

Ihr glaubt nicht, was einen alles daran hindern kann endlich nach New York zu fliegen. Im Moment kämpfe ich mich durch die Schluchten meiner Wohnung oder liege Kniekrank auf der Couch. Ich habe mir einen Stuhl Pacours gebaut, damit ich Gegenstände (oder volle Kaffeetassen) durch die Wohnung transportieren kann und noch etwas in der Tasse drin bleibt.

Am Tag als ich aus dem Krankenhaus kam, gab es bezeichnenderweise im Magazin meiner Hauszeitung, einen Artikel darüber, das die Menschen immer früher aus dem Krankenhaus entlassen werden und das dies vor allem für alleinstehende Senioren ein Riesenproblem ist, weil es praktisch keine Krankenhaus Nachsorge gibt.

Nun darauf will ich hier nicht weiter eingehen...nur soviel...soviel Sorgfalt, Pflege und Aufmerksamkeit ist mir im Krankenhaus auch nicht begegnet. Ich weiß nicht ob das schon die Auswirkungen der Zweiklassenmedizin sind, aber ich fand das ziemlich unterirdisch. Bis nach der Entlassung aus dem OP-Bereich war alles (soweit ich das bis jetzt beurteilen kann) ganz okay.

Auf der Station hatte ich das Gefühl, ich bin in einem einzigen Chaoshaufen gelandet.

Es gab kaum Hilfe und Unterstützung und oft unwillig, weil die eine Schicht den Eindruck hatte die andere hätte ihre Aufgaben nicht gemacht, so das ich mich glücklich schätzen konnte, das mein Sohn mir an diesen Tag zur Seite stand, Gehhilfen u.ä. besorgt hat. So das ich nicht ganz so abhängig vom Personal war. Am Liebsten bin ich unabhängig!

Ich nenne das Krankenhaus jetzt mal nicht, ich hatte dort ein Belegbett, weil ich mir einen Arzt ausgesucht hatte, der ein von mir favorisiertes Operationsverfahren ausübt. Und an diesen Tag war das Krankenhaus überbelegt, weil Patienten nicht entlassen werden konnten und unvorhersehbare Notfälle dazu kamen. So wechselte meine Habe während der OP von ein Einbett in ein Zweibettzimmer, diesen kurzen Luxus hatte ich allerdings auch nicht erwartet.

Was ich früher nicht wusste, Krankenhäusern operieren nicht individuell und schöpfen aus dem Fundus der medizinischen Entwicklung, nein Kliniken operieren nach den Verfahren und Methoden, wie sie Verträge abgeschlossen haben.

Was zu meiner Verärgerung beigetragen hat: Unaufgefordert gab es z.B. weder Kühlmittel(Coolpads) für das Operationsgebiet, noch Lagerungsmittel. Das was nach mehrmaliger Aufforderung kam , an die dauernd wechselnden Mitarbeiter (Schüler und Fachkräfte) war ein Strubbelkissen, welches gänzlich ungeeignet war ein frisch operiertes Bein zu lagern. Die THOMBOSEPROPHYLAXE (Heparin) hätte man beinahe vergessen, wenn ich sie nicht eingefordert hätte.

Da wusste eine Hand nicht, was die andere tut. Meine Bettnachbarin ging es auch nicht besser, sie wartete den ganzen Tag auf ihre Infusionstherapie. Außerdem forderte mich eine Schwester auf, den Verband, der sich gelöst hatte, selbst zu erneuern.........ich möchte an dieser Stelle erwähnen, das ich zu diesem Zeitpunkt ziemlich gehandicapt war, weil ich das Knie kaum beugen konnte, so war es mir unmöglich einen fachgerechten Verband anzulegen.

Ich könnte mich noch stundenlang zu diesem Thema auslassen, das Essen war noch unterirdischer. Bei einem Tagessatz von ca 330 €, sind gerade mal 6.98 € für das Essen vorgesehen, dagegen fühle ich mich zuhause wie in einem fünf Sterne Hotel, auch ohne Personal, ehrlich!

Dabei geht es uns doch noch gut. In Amerika waren bis vor Kurzem noch 47 Millionen Amerikaner ( von ca. 311,5 Millionen Einwohnern) überhaupt nicht versichert.Das sind diejenigen, die sich eine Krankenversicherung nicht leisten können.
das Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten

Und so hat „vor zwei Jahren hat ein zwölfjähriger Junge namens Deamonte Driver, der in der Nähe von Washington, D.C., lebte, Schlagzeilen gemacht. Der Junge starb, nachdem eine nicht behandelte eiternde Zahninfektion sich bis ins Gehirn ausgebreitet hatte. Seine Geschichte ist kein Einzelfall. Gesundheit als Killer

Das Gesundheitssystem der Amerikaner ist ziemlich kompliziert.Zum Einen ist es, je nach Versicherungsart grenzenlos, auch was die Kosten angeht, zum Anderen gibt es Millionen von Amerikanern die davon nicht erfasst werden.

Referat "Das US amerikanische Gesundheitswesen und die Wahlen 2008"
von 2008 über das amerikanische Gesundheitssystem, von Karen Davenport (2008) für die Friedrich Ebert Stiftung in Washington (leider kann ich den Link hier nicht verknüpfen)

Für ältere und behinderte Amerikaner tritt Medicaid ein.

„Zielgruppe sind Personenkreise mit geringem Einkommen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Das Programm wird weitgehend aus Steuermitteln betrieben. Der Erhalt von Leistungen ist an eine Bedürftigkeitsprüfung geknüpft.“
Wikipedia

So hatte sich Obama die Gesundheitsreform auf sein Banner geschrieben.

Das konnte er erreichen:

„Mit der historischen Reform erfüllte Obama ein zentrales Wahlversprechen. Doch bis heute muss er sich der Kritik erwehren, das Gesetzespaket sei zu "zaghaft".

"Die Annahme ist, dass wir nicht 100 Prozent dessen bekamen, was wir wollten, sondern nur 90 Prozent", sagte er in der "Daily Show". "Also konzentrieren wir uns auf die zehn Prozent, die wir nicht bekamen, statt auf die 90 Prozent, die wir bekamen."
In der Tat sind diese "90 Prozent" beachtlich:
Rund 32 Millionen bisher unversicherte Amerikaner bekommen eine Krankenversicherung.
Versicherungen dürfen chronisch Kranke oder Kinder nicht mehr aussperren.
Senioren werden besser versichert.
Ab 2014 soll für die meisten Amerikaner Versicherungspflicht herrschen.
Notleidenden springt der Staat bei. „

Spiegel

Also muss ich sehr wahrscheinlich noch dankbar sein. In einem sind uns die Amerikaner jedoch bei weiten voraus: „Nach der World Health Report 2000 Studie (auf Basis der Daten von 1997) ist das US-Gesundheitssystem weltweit führend im verantwortungsbewussten Umgang mit Patienten !!!
wikipedia“

Samstag, 7. Januar 2012

Für mich ist eine Reise nach New York, wie eine Reise zum Mond



Das New York,das ich sehen will, ist nicht nur das New York der Touristen. Vor dem New York was außerhalb der Hotels statt findet habe ich einen gehörigen Respekt.
Es gibt Stadtviertel, die man als Greenhorn besser nicht betreten sollte, die Reiseführer und Hotels warnen davor, diese Gegendenden sollte man höchsten beim New York Marathon durchlaufen. Gerade diese Stadtteile ziehen mich magisch an.

Jeder fünfte New Yorker hat nicht genug zu essen.Von 8,2 Millionen Menschen suchen 1,8 Millionen die Suppenküche auf, manche davon gehen regelmäßig einer Arbeit nach, sie können sich jedoch nicht davon ernähren.

die Schattenseite

Aus den vielen Krimis weiß ich, New York ist ein gefährliches Pflaster, aber wie sieht es wirklich aus? Im Jahr 2009 fielen nur noch ca. 500 Menschen einem Mord zum Opfer, im Jahre 1990 waren es noch 2245 Mordopfer. So titelte die Süddeutsche Zeitung 2009: „Safe, safer, New York“

Es ist ziemlich schwer herauszufinden, wie es vergleichsweise in Köln aussieht.
Wenn man sich die Kiminalstatistik Kölns Beispielweise ansieht, kommt Mord zunächst mal gar nicht vor.....

Das Einzige was ich beim Googlen gefunden habe, ist dies und das bezieht sich auf ganz Deutschland. Hier wurde gefragt: "Wieviele Morde passieren wirklich?"
"Hannover hat die höchste Mordrate in Deutschland.In Deutschland sind Mord und Totschlag rückläufig. Nach der jüngsten verfügbaren Statistik fielen im Jahr 2002 insgesamt 2664 Menschen solchen Tötungsverbrechen zum Opfer. Das waren 3,2 je 100 000 Einwohner, genau ein Fünftel weniger als noch 1997."

Quote und Quelle, in der BRD

Wenn man das Ergebnis bei ca 80 Millionen Einwohnern in der BRD, durch 10 teilt,
und sich die Zahlen ansieht, dann ist die Mordrate in NewYork, gemessen an den Einwohnern, doppelt so hoch wie in Köln (natürlich handelt es sich hierbei nicht um einen ernst zu nehmenden Vergleich (Statistik).

Außerdem möchte ich nicht in einem x beliebigen Hotel wohnen und an einer x beliebigen Rundfahrt teilnehmen. Natürlich werde ich mir auch ein paar der Sehenswürdigkeiten ansehen. Das gehört dazu, genauso sollte man als Kölner hin und wieder den Dom besteigen. Es genügt nicht nur Kölner zu sein. Köln muss man leben;-)!

Ich werde natürlich auf der Plattform des Empire State Building stehen und vielleicht finde ich da ja einen Rucksack mit Teddy drin und dann steht plötzlich Tom Hanks vor mir.Ich werde Salingers, Holden Caulfield, durch den Central Park folgen, mich neben ihn auf die Bank setzen und versuchen die Dinge die ich sehe,so zu beschreiben, wie es Mr. Fogg in Austers „Mond über Manhattan“tat.

Dazu müsste ich allerdings besser Englisch sprechen, denn sein Arbeitgeber in der Geschichte ist blind. Wenn der Mond über dem Teich scheint, kommt es haargenau darauf an, das ich jede Nuance beschreibe und das Licht, wie es auf den Teich fällt, sonst wird Effling garantiert grantig.

Damit kommen wir zu einem weiteren Problem. Dazu muss ich wirklich fantastisch Englisch sprechen können!
Nun wenn New York für mich der Mond ist, dann muss ich erst mal ins Astronautentraining. Dafür habe ich mir einen in Australien viel beachteten Roman in Englisch besorgt. Tiramisu  hat ihn gelesen und ist total begeistert. Er heißt Jasper Jones und ist von Craig Silvey. Auf der ersten kurzen Seite kenne ich 14 Vokabeln nicht! Es gibt viel zu tun! Let`s go!